Auf eine persönliche Frage kann in der Regel nur eine subjektive Antwort kommen. Vielleicht haben die Zuhörer in meinem Vortrag bemerkt, als ich über Prediger 12,11 sprach, wie ich diesen Vers schätze:
„Die Worte der Weisen sind wie Treibstacheln, und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten Sprüche; sie sind gegeben von einem Hirten.“
Das ist für mich ein ganz besonders wunderbarer Vers. Denn er spricht von dem guten Hirten, der die ganze Bibel inspiriert hat und uns somit die Garantie gibt, dass die Bibel zu 100 % wahr ist.
Aber auch dieses Wort in Prediger 2,25 ist für mich so ein ganz besonders hilfreicher Vers:
„Denn wer kann essen und wer kann genießen getrennt von mir?“
Das ist ein Schlüssel für wahres Christenleben. Wir sind Teil der Gläubigen in der Zeitepoche von der Geburtsstunde der Gemeinde, dem Leib des Christus, an Pfingsten (Apostelgeschichte 2) bis zu ihrer Entrückung (1. Thessalonicher 4,13-18). Wir sind ein himmlisches Volk im Kontrast zu Israel, dem auserwählten irdischen Volk. Das irdische Volk hatte ganz konkrete und ausdrücklich irdische Verheißungen, während die Gemeinde sehr spezifisch himmlische Verheißungen bekommen hat, wie das der Epheserbrief so wunderbar ausdrückt:
„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus.“ (Epheser 1,3)
Aber das schließt nicht aus, dass wir bodenständige Menschen sind bzw. sein sollen, Menschen, die auf der Erde stehen. Darum spricht der Epheserbrief nicht nur über die geistlichen Segnungen in den himmlischen Örtern, sondern z.B. sehr detailliert über das Eheleben hier auf Erden (Epheser 5,20-33). Das christliche Eheleben ist nicht einfach und kein Selbstläufer. Darum hat Arthur Ernest Wilder-Smith, als er zusammen mit seiner Frau ein christliches Ehebuch schrieb, diesem den Titel „Kunst und Wissenschaft der Ehe“ gegeben. Es ist Kunst, die gelernt sein muss und stets noch verbessert werden kann, und es ist Wissenschaft, d.h. es muss in den alltäglichen Umständen erkundet werden, gemäss den reichen Belehrungen der Heiligen Schrift.
Im Epheserbrief wird auch über das Verhältnis von Kindern zu Eltern und umgekehrt gesprochen.
Es geht in dem himmlischen Epheserbrief um verschiedene irdische Beziehungen und Lebensbereiche. Auch das Verhältnis zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern kommt zur Sprache. Der Christ soll nicht nur dann treu und fleissig arbeiten, wenn der Vorgesetzte zuschaut. Er soll nicht „Augendienerei“ betreiben (Eph 6,5-8).
So bekommen wir konkrete Anweisungen. Uns wird gezeigt, dass wir zwar ein himmlisches Volk sind, das aber wirklich auf der Erde lebt und z.B. täglich dafür sorgen muss, dass man genügend Geld hat, um zu essen und die Familie zu ernähren. Damit sehen wir plötzlich, wie das Buch des Predigers ganz wichtig ist, weil es uns zeigt, wie man mit den irdischen Verhältnissen und Beziehungen in einer gottgemäßen Weise umgeht. Das alles sollen wir in das himmlische Leben mit einschließen, und auf diese Weise mit dem Herrn zusammen die ganz normalen Dinge des Lebens genießen. Wir dürfen die irdischen Dinge des Lebens nicht verachten und als niedrig betrachten. Darum halte ich diesen Vers aus K. 2,25 für so wichtig, weil er unser alltägliches Essen und Genießen in die völlige Abhängigkeit zu unserem Herrn stellt.