Zu Frage 1: Nein, der Friedensvertrag mit den Vereinigten Arabischen Emiraten ist nicht der Friedensvertrag, von dem Daniel 9,27 spricht. Der Mann, der diesen Friedensvertrag schließen wird, ist der aus dem zukünftigen Römischen Reich hervorkommende Fürst, der Diktator über den Westen, der auch in Offenbarung 13 als das „Tier aus dem Meer“ beschrieben wird. Dieser noch zukünftige Herrscher wird mit dem vom Antichristen geführten Israel ein Sicherheitsbündnis für 7 Jahre schließen, das Israel insbesondere vor der tödlichen Gefahr durch den Königs des Nordens schützen soll. Am Samstag, den 27. November 2021, hielt ich einen Vortrag über das Thema „Der große Umbruch im Nahen Osten und der König des Nordens“, wo ich das Thema ausführlich behandelte. Der in Daniel 9,27 erwähnte Bund wird für 7 Jahre geschlossen. Er wird beginnen, wenn der kommende Diktator des Westens dieses Bündnis mit Israel eingehen wird.
Zur Frage 2: Der Opferdienst für den Dritten Tempel wird in Israel vorbereitet. Der Brandopferaltar ist aufgebaut; ich habe ihn auf dem Nachbarhügel gesehen. Die Steine sind nur aufgeschichtet, so dass man in dem Moment, wo der Tempelberg frei werden sollte, die Steine wird hinübertragen können. Im Prinzip könnte schon mit dem Opferdienst begonnen werden, bevor das eigentliche Tempelhaus gebaut ist. Ein großer Teil der Tempelgeräte ist bereit; ich habe sie gesehen und auch schon Führungen geleitet durch die Ausstellung. Aber man kann es so sagen: Dieser Opferdienst muss nicht vor der Entrückung stattfinden, aber er könnte. Aber spätestens nach der Entrückung muss er eingerichtet werden, denn es heißt im Neuen Testament, dass der Antichrist nach 3 ½ Jahren den Tempel verunreinigen und somit den Opferdienst stoppen wird, und zwar in Übereinstimmung mit dem Diktator des Westens. Darum heißt es, dass er in der Hälfte der Jahrwoche den Opferdienst aufhören lassen wird (Daniel 9,27b).
Zu Ihrem 3. Punkt: Ja, es ist erstaunlich still und unheimlich ruhig unter Christen, wie Sie sagen. Was ich auch feststelle: Da, wo es unruhig ist, da verschiebt sich der Schwerpunkt von der biblischen Endzeitprophetie auf eine parallele Endzeitlehre, die sich nur noch um Corona, um Maßnahmen und Impfungen, und überhaupt nicht mehr um die biblischen Ereignisse dreht. Das ist wirklich eine Finte des Feindes, um die Gläubigen von dem Herrn und von Seinem Wort abzulenken.
Zur 4. Frage: Bei der Entrückung werden alle Erlösten, alle Wiedergeborenen, und damit alle, die zur Gemeinde gehören, mitgehen. Es gibt keine Auswahl-Entrückung, was aus 1. Korinther 15,51-56 sehr deutlich wird. Da spricht der Apostel Paulus zu den Korinthern, die er in den ersten Versen des Briefes als „Heilige“ bezeichnet. Obwohl es viele Probleme in der Gemeinde der Korinther gab, die Paulus zum Teil sehr scharf tadeln musste, sprach Paulus zu ihnen vom Geheimnis der Entrückung mit den folgenden Worten (1. Korinther 15,51-52):
„Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“
Also geschieht die Entrückung nicht in verschiedenen Phasen, zuerst die Treuen, und später die Untreuen, sondern es geschieht für alle zusammen, „in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es …“: Die „letzte Posaune“ ist ein Begriff aus dem römischen Militär. Wenn ein Lager aufbrechen sollte, gab es drei Posaunensignale, und das dritte und letzte Signal bedeutete, dass sich das Lager dann tatsächlich in Bewegung setzte.
Zu Frage 5: Es wird an verschiedenen Stellen gesagt, dass der Herr bzw. der Tag des Herrn wie ein „Dieb in der Nacht“ kommt, z.B. in 1. Thessalonicher 5,2. Dieses Kommen ist immer das Kommen in Macht und Herrlichkeit zur Aufrichtung des Reiches, und es bezeichnet nie die Entrückung. Der Herr Jesus kommt für die Gemeinde als der Bräutigam, aber für die Welt wird er kommen wie ein Dieb in der Nacht. Die Welt erwartet ihn nicht, und darum wird es eine totale Überraschung sein. Wenn ein Dieb kommt, ist es immer eine böse Überraschung. So wird das Kommen des Herrn für die Welt eine schreckliche Überraschung sein.
Jetzt müssen wir die Zeit bis zur Entrückung, bis der Herr kommt, noch auskaufen, und darum in dieser Zeit das Evangelium verbreiten, damit Menschen sich bekehren und dann auch dabei sein können. Nein, es ist nicht mehr zu erwarten, dass es noch eine große Erweckung in der westlichen Christenheit geben wird. Denn 2. Thessalonicher 2,3 spricht davon, dass „zuerst der Abfall“ kommt. Wir müssen feststellen, dass dieser Abfall bereits in vollem Gang ist, insbesondere seit der 1968-Revolution.
Das Kommen des Antichristen wird dann der traurige Höhepunkt der Entfaltung des Bösen sein; es wird aber erst nach der Entrückung der Gemeinde stattfinden. In Ländern, die nicht traditionell christlich sind, sehen wir da und dort noch große Aufbrüche und viele Bekehrungen. Aber im westlichen Abendland, das so lange Zeit mit dem Evangelium konfrontiert worden ist, kommt es leider so gut wie nicht mehr vor.