Das Licht am ersten Schöpfungstag war nicht das Sonnenlicht, sondern Licht aus der Gegenwart Gottes. Das ist zu vergleichen mit dem, was bei der Bekehrung von Saulus vor Damaskus am hellen Tag, um die Mittagszeit herum, geschah. Er sah ein Licht vom Himmel, dass den Glanz der Sonne übertraf. Das war Licht aus der Gegenwart Gottes, und das entspricht diesem Licht beim ersten Schöpfungstag.
Diese Verbindung kommt sehr deutlich in 2. Korinther 4,6 zum Ausdruck. Dort wird auf den ersten Schöpfungstag Bezug genommen, wenn Paulus dort schreibt:
„Denn der Gott, der sprach: Aus Finsternis leuchte Licht, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.“
Da verbindet der Apostel Paulus also sehr ausdrücklich das Licht des ersten Schöpfungstages mit dem, was bei jeder Bekehrung geschieht, wenn das Licht des Evangeliums ins Herz leuchtet. Dieser Zusammenhang kommt umso deutlicher in der Begegnung des Saulus mit dem auferstandenen Herrn Jesus im Himmel zum Ausdruck, als Gott – vor den Toren von Damaskus – dieses Licht des ersten Schöpfungstages noch einmal leuchten auf Saulus leuchten ließ. Das Wunder seiner Bekehrung wurde so noch anschaulicher und eindrücklicher.
Ein besonderer Punkt ist ebenfalls zu erwähnen: Warum schuf Gott die Sonne nicht am ersten Tag? Diese Tatsache sollte Israel zum Zeugnis sein, dass die Sonne kein Gott sein kann. In Ägypten wurde die Sonne als Gott verehrt und angebetet, aber Israel lernte durch den Schöpfungsbericht, dass die Sonne einfach eine Lampe für die Erde ist, die Gott erst am vierten Schöpfungstag einsetzte. Gott war nicht auf diese Lampe angewiesen, denn konnte sein Licht auch anders in die Dunkelheit scheinen lassen. Aber ab dem vierten Tag hat Gott der Sonne diese Aufgabe gegeben, und sie ist einfach ein geschaffener Himmelskörper in der Schöpfung, um eine bestimmte Funktion, nämlich die Lichtgebung zu übernehmen.
Weitere Fragenbeantwortungen zum Thema „Schöpfungsbericht“ findet man hier: Schöpfungslehre