Hesekiel 3,18 spricht über die Seite der menschlichen Verantwortung, wenn es darum geht, andere zu warnen. Da kann bei Unterlassung echte Schuld entstehen, die Gott hier mit Blutschuld bezeichnet. Es kann gut sein, dass man durch diese Stelle erschrickt, aber auf der anderen Seite muss auch darauf hingewiesen werden, dass es selbst für Blutschuld Vergebung gibt. Auch da, wo wir Chancen verpasst haben, dürfen wir zum Herrn hinwenden und nach 1. Johannes 1,9 Vergebung bekommen. Jesaja 1,18 spricht von Vergebung für Blutschuld. Selbst wenn die Sünde “rot wie Blut” ist, gibt es die Möglichkeit der Vergebung, die weiß macht wie Schnee.
In diesem Zusammenhang müssen wir nicht nur die Verantwortung des Menschen sehen, sondern unbedingt auch die auch die Seite Gottes beachten: Es wird am Ende festgestellt werden, dass kein Mensch deshalb verloren gehen wird, weil irgendetwas nicht geklappt hat. Es ist die andere Seite, dass Gott jedem Menschen die Möglichkeit zur Umkehr gibt. Für Verlorene wird vor dem Gericht Gottes (Offenbarung 20,11-15) einmal das gelten, was in Matthäus 23,37 steht:
„… ihr habt nicht gewollt!“
Noch ein seelsorgerliches Wort zu diesem Thema: Man kann sehr leicht, wenn es um unser Zeugnis geht, unter einen falschen Druck kommen, der zu einer inneren Überlastung führt. In dem Zusammenhang ist Epheser 2,10 so wichtig: Gott hat für jeden Gläubigen gute Werke vorbereitet, in denen wir wandeln sollen.
Es gibt ganz allgemein immer mehr Möglichkeiten zum Zeugnis und zu guten Werken, als was uns möglich ist. Wir haben nicht den Auftrag, alles zu tun, was es an Aufgaben gibt. Wir müssen erkennen, welche Aufgaben Gott uns zugewiesen hat. Diese Aufgaben müssen wir dann umso mehr mit Freude, Überzeugung und Hingabe ausführen. Das ist ein wichtiges Mittel, um nicht die Freude in der Nachfolge und im Zeugnis geben zu verlieren!