Europa bzw. das Römische Reich wird in Daniel 2 durch die eisernen Beine dargestellt. Die letzte Phase des europäischen Reichs wird durch Füsse aus Eisen, das mit Ton gemischt ist, dargestellt. Daniel gibt drei Erklärungen für dieses Symbol. Zuerst erläutert der Prophet in 2,40: „Dass du die Füße und die Zehen teils aus Töpferton und, teils aus Eisen gesehen hast – es wird ein geteiltes (man kann das aramäische Wort auch übersetzen mit ‚disharmonisches‘) Königreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast.“
Die erste Deutung macht klar, dass dieses Reich von Disharmonie und Teilung charakterisiert sein wird, d.h. ein Teil möchte sich zersetzen und zerstückeln, so wie Lehm zerbröckelt. Aber es gibt auch die Festigkeit des Eisens. Darum sehen wir in Europa eine zweite Kraft, eine Kraft der Integration. Beide Kräfte sind heute deutlich am Wirken. Die heutige europäische Situation entspricht genau dieser ersten Deutung.
Die zweite Deutung findet sich in Daniel 2,42: „Und die Zehen der Füße, teils aus Eisen und, teils aus Ton: Zum Teil wird das Königreich stark sein, und ein Teil wird zerbrechlich sein.“
Es gibt Nationen in Europa, die insbesondere wirtschaftlich sehr stark sind, wenn man z.B. an Deutschland denkt mit ihrer bedeutenden Automobilindustrie und dem Maschinenbau. Weitere Nationen sind wirtschaftlich stark, aber andere sind sehr zerbrechlich. Manche, wie Griechenland, haben eine völlig unbrauchbare Volkswirtschaft, während Italien und Spanien einfach wirtschaftlich katastrophal dran sind. So finden wir nebeneinander Stärke und Zerbrechlichkeit, während die erste Bedeutung die von Disharmonie und Integration war.
Eine dritte Deutung folgt in Daniel 2,43: „Dass du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast – sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen.“ Das bedeutet, dass es eine grosse Vermischung von Völkern geben sollte. Aber sie werden nicht aneinander haften, genauso wenig wie sich Eisen mit Ton vermischt.
Die linke Politik will das an Kindermangel leidende Europa, mit Menschen aus anderen Kulturen und insbesondere aus nicht-christlichen Kulturen auffüllen. Man erhofft, dass durch die Vermischung von Völkern die nationale Identität verloren geht, denn der Sozialismus hasst die Freude an der eigenen Nation. Er möchte eine weltweite von nationalen Schranken und Unterschieden befreite Gesellschaft schaffen. Daher wird diese Vermischung betrieben. Aber die Prophetie macht deutlich, dass dieses Projekt mit Völkerwanderungen und Völkervermischung nicht gelingen wird. Es wird bis zum Schluss ein Problem für Europa sein, denn sie werden nicht einander haften, so wenig wie sich Eisen mit Ton vermischt. Englands Austritt aus der EU ist Realität geworden. Dieser Wunsch nach Sezession entspricht genau dem prophetischen Wort. Die Tatsache, dass in anderen Länder Kräfte da sind, die dasselbe anstreben, entspricht der Prophetie von Daniel. Es ist eine Vorbereitung, die zum Ruf nach dem starken Mann führen wird, der alles zusammenhalten soll.