Der 1. Thessalonicherbrief klärt eine junge, bereits durch manche Verfolgungen erprobte Gemeinde über verschiedene Missverständnisse auf, insbesondere in Verbindung mit der Wiederkunft Christi. Er verdeutlicht, dass der Herr Jesus Christus in der Zukunft alle Erlösten entrücken wird, um etwas später mit ihnen zusammen aus dem Himmel als Richter der Welt wiederzukommen. Dieser Brief ermutigt, in den Nöten des Lebens – gestärkt durch die beständige Erwartung des Kommens des Herrn Jesus – auszuharren.
Der 2. Thessalonicherbrief ist eine Antwort auf das Missverständnis, dass die Zeit der göttlichen Gerichte über die Welt schon gekommen sei. Paulus erklärt, dass die Verfolgungen und Nöte der Christen nicht mit den Nöten „der grossen Drangsalszeit“ (Mat 24,21) verwechselt werden dürfen. Die Endzeitgerichte können erst erfolgen, nachdem zuvor die Verführung durch den Antichristen, „den Sohn des Verderbens“, stattgefunden hat. Der Antichrist seinerseits kann erst auftreten, wenn der Heilige Geist bei der Entrückung der Gemeinde das Pfingstereignis umkehren wird. Dieser Brief warnt ferner ernstlich davor, dass die Erwartung der Wiederkunft Jesu niemals zu einer unnüchternen Lebensführung Anlass geben darf, bei der man die Verantwortung für die täglichen Belange und Verantwortungen vernachlässigt.