Im Zusammenhang mit der Landverteilung unter die 12 Stämme Israels bekam Josua von Gott die Anweisung, sechs Ortschaften als «Zufluchtsstädte» auszusondern. Diese Städte mussten geographisch so gelegen sein, dass man von jedem Ort in Israel aus eine dieser Städte in ganz kurzer Zeit erreichen konnte. Sie waren vorgesehen, um in besonderen, unverhofften Notsituationen des Lebens Schutz und Hilfe zu erfahren. Es konnte z.B. geschehen, dass sich beim Holzfällen das Eisen der Axt löste und einen anderen Arbeiter so unglücklich am Kopf traf, dass dieser daraufhin starb. Da bestand die Gefahr, dass der Verursacher verdächtigt wurde, es mit böser Absicht getan und somit einen Mord begangen zu haben. Dieser musste darum so schnell wie möglich fliehen und in der nächstgelegenen Zufluchtsstadt Asyl suchen. Die Stadtbewohner hatten die Aufgabe und Pflicht, den Beschuldigten anzuhören, ihn aufzunehmen und bei sich unter ihrem Schutz wohnen zu lassen, bis die Sache geklärt war. So konnte kein Verwandter einfach auf Verdacht Blutrache ausüben. Diese Zufluchtsstädte sind wunderbare Hinweise auf Gott, der für uns Zuflucht und Schutz in allen Notlagen ist (Ps 46,2); die Städte und ihre Namen veranschaulichen die Herrlichkeit des Herrn Jesus!